Hymer mit neuem Modell: Unterschiede zwischen Integriertem und Teilintegriertem

Es ist immer gut, wenn ein Unternehmen auf Kundenwünsche reagiert. Das hat Hymer jetzt nach eigener Aussage getan. Es bietet nun sein Premiummodell Hymer B-Klasse Master Line als Teilintegrierten an. Seine Bezeichnung wird dadurch noch einen Buchstaben länger: Master Line T 780 oder B-ML T 780.

Wieso wünschen sich die Kunden ein teilintegriertes Modell? Weil es preiswerter und aerodynamischer ist. Und das liegt am grundlegenden Unterschied zwischen Integrierten und Teilintegrierten.

Der grundlegende Unterschied zwischen den zwei Typen ist: Wie viel vom Fahrerhaus muss das Reisemobil-Unternehmen selbst konstruieren? Wie viel kommt serienmäßig angefertigt vom Autohersteller?

Beim Integrierten wird das Fahrerhaus durch die Reisemobil-Firma neu gebaut. Im Grunde stammt nur der Unterbau mit Motor noch vom Autobauer. Beim Teilintegrierten wird ein vorhandenes, serienmäßig produziertes Fahrerhaus-Modell umgebaut zu einem Wohnwagen.

Vorteil der Vollintegrierten

Die Vollintegrierten sind ganz auf die Bedürfnisse der Reisemobilisten zugeschnitten, die Isolation ist top, der Wohnkomfort so groß wie möglich. Ihr Nachteil ist durch die aufwendige Einzelanfertigung ein höherer Preis. Meist ist der Spritverbrauch auch höher, wenn der Wohnkomfort zulasten der Windschnittigkeit geht.

Vorteil der Teilintegrierten

Der wichtigste Vorteil des Teilintegrierten ist sicher: Er ist oft preiswerter als ihre Gegenstücke, denn es kommt mehr vom Wagen serienmäßig vom Autowerk. Teilintegrierte sind mitunter wendiger und – durch bessere Aerodynamik – sparsamer im Verbrauch. Außerdem haben sie oft die technischen Möglichkeiten des ursprünglichen Fahrerhauses mitbekommen. All dies trifft auch auf den neuen Hymer B-ML T 780 zu. Er hat einen Mercedes-Benz Sprinter-Triebkopf, einen leistungsfähigen Motor und den Hymer SLC-Chassis. Außerdem sind Assistenzsysteme dabei – serienmäßig beispielsweise der Bremsassistent, optional auch der Abstandsassistent, aktiver Spurhalte- oder Fernlichtassistent. Der Teilintegrierte hat eine flache Haube. Sie wirkt aerodynamisch und soll dadurch Sprit sparen und „agiles Fahrverhalten“ ermöglichen, so heißt es in einer Information von Hymer.

Der Nachteil von Teilintegrierten besteht darin, dass das serienmäßig produzierte Fahrerhaus fürs Fahren konzipiert ist, nicht fürs Darin-Wohnen. Das heißt: Isolation spielt im normalen Auto nur eine kleine Rolle, in einem Reisemobil dagegen eine große – so kühlt ein Teilintegrierter über die wenig isolierte Frontscheibe schneller aus als ein Vollintegrierter.

Über den Hymer B-ML T

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Hymer GmbH & Co. KG, Christian Bauer, fasst es die Neuentwicklung so zusammen: „Sowohl in der Gewichst- als auch Preisklasse der Premium-Teilintegrierten unter 4,5 Tonnen ist der B-MNL T mit seinem Aufbau auf dem Mercedes-Benz Sprinter und dem Hymer-SLC-Chassis einzigartig.“

Üblicherweise hätte Hymer die Neuerung sicher auf dem Düsseldorfer Caravansalon präsentiert. Doch die Erwin Hymer Group, zu der die Marke gehört, verzichtet dieses Jahr auf Messeteilnahmen als Unternehmen. Händler mit Hymer-Fahrzeugen im Angebot nehmen jedoch an Messen teil – zum Beispiel an der „Reisen & Caravan“, die vom 29.10. bis 1.11.2020 in Erfurt stattfindet.