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Auf der Suche nach dem passenden Wohnmobil? Darauf müsst ihr achten!
Was soll ich mir zulegen, Wohnwagen oder Wohnmobil?
Dies sollte die erste Frage sein, die sich ein Anfänger, Neueinsteiger stellt. Beide Varianten haben ihren Charme, sind jedoch völlig unterschiedliche Urlaubsformen. Im Wohnwagen ist man im Normalfall sehr mobil, kann an einem Ort über längere Zeit verweilen und mit dem eigenen PKW die nähere Umgebung gut erkunden. Dies bringt gerade für Familien mit Kindern schon einige Vorteile. Ebenso sollte man wissen, dass man mit Wohnwagen deutlich länger für den Aufbau der eigenen Homebase braucht. Der Ort an dem ich mit einem Wohnwagen verweile, sind bevorzugt Campingplätze. Man kann sich also für einen individuellen Zeitraum häuslich einrichten. Auch nicht von der Hand zu weisen: Im Wohnwagen habe ich die gesamte Fahrzeuglänge als Wohnbereich zur Verfügung, kein störendes Fahrerhaus ist hier im Wege.
Warum dann ein Wohnmobil? So mancher Nutzer eines Wohnmobils möchte noch mehr Individualität! Mit einem solchen Gefährt kann man eben „frei stehen“ und die Natur, das Erlebnis oder die jeweilige Veranstaltung erleben. Auch dazu kann man gesetzliche Bestimmungen ausnutzen, wonach zur Widerherstellung der Fahrtüchtigkeit im öffentlichen Raum geparkt werden kann. D.h., ich kann jeden öffentlichen Parkplatz ansteuern und für einen kurzen Zeitraum darin schlafen. Camping-ähnliches Verhalten verbietet sich dabei. Damit bin ich mit einem Wohnmobil deutlich flexibler. Wir selbst stehen meist nur 2-3 Tage und fahren neue Ziele an. Dies ist für uns der Hauptunterschied zum Wohnwagen. Was zunächst als Vorteil für den Wohnwagen-Nutzer aussieht, ist beim Wohnmobil viel schneller zu realisieren, da die Einrichtung/Abrüstung deutlich weniger Zeit in Anspruch nimmt.
Das sind zunächst einige grundlegende Gedanken, die man vor einem Kauf unbedingt hinterfragen sollte. Worauf ist nun beim Kauf eines Wohnmobils zu achten?
- Aufbauform
- Grundrisse
- Gewicht
- Budget
1. Aufbauformen
Im Wohnmobilbereich gibt es 4 grundlegende Aufbauformen, die sich je nach Form noch unterteilen können.
Kastenwagen
Fahrzeuge, deren äußere Hülle sich zu einem Serienfahrzeug nicht unterscheiden. Aus einem
Transporter entsteht ein Wohnmobil mit einer Breite von ca. 2m und einer Länge von max. 6.5 m
Alkovenfahrzeuge
zeichnen sich durch eine markante Hutze über dem Fahrerhaus aus und bieten im Inneren hervorragende Platzverhältnisse. In dieser Hutze (Alkoven genannt) befindet sich in der Regel Querbetten für 2 Personen. Dieser Wohnmobiltyp ist von daher sehr gut für mehrköpfige Familien nutzbar, bis zu 6 Schlafplätze sind in einem solchen Wohnmobil machbar.
Teilintegrierte
Fahrzeuge, deren Fahrgestell und die Fahrerkabine orginal vom Hersteller geliefert werden. Die Wohnkabine ist an der Fahrerkabine angeschlossen und in den Wohnbereich mit den drehbaren Sitzen integriert. Daher der Name Teilintegriert.
Integrierte
kennzeichnen sich dadurch aus, dass eine völlig eigenständige Bauform auf das Fahrgestell aufgebracht wird und somit der gesamte Innenraum in gleicher Breite nutzbar ist. Diese Bauform wird auch im Luxusbereich angewendet und hat dann den Namen Liner, welches auch als Bauform oft genannt wird.
2. Grundrisse
Grundrisse sind zu vergleichen wie Pläne für Wohnungen, wobei grundlegende Fragen zu Inneneinrichtung und Aufteilung der Zimmer gestellt werden. Allerdings hat man im Wohnmobilbereich wenig Auswahl, diese sind vom Hersteller vorgegeben. Dazu sollte man wissen, dass Wohnmobile von innen nach außen gebaut werden und damit wenig Änderungen möglich sind. Alle Grundrissformen hier aufzuzeigen ist nicht möglich, es soll eine kurze Darstellung der wichtigsten geben.
3. Gewicht
Die Gewichtsbetrachtung in einem Wohnmobil ist von entscheidender Bedeutung. Führerscheinregelungen und weiterführende Straßenverkehrsrechtliche Bedingungen grenzen viele Wohnmobile schon ein.
Für alle Führerscheinbesitzer, die nach dem 1.1.99 ihren Führerschein erworben haben gilt die 3,5 t Grenze für das zulässige Gesamtgewicht. Ein Wohnmobil selbst hat bei einer Länge von 7 m ein Leergewicht unter günstigsten Bedingungen von ca. 2,8 t. Mit etwas Zubehör und Zuladung sind diese 700 kg Zuladung schnell aufgebraucht. Damit kommt schnell in Bereiche die dem Gesetz widersprechen. Eine Fahrt über eine Waage gibt Klarheit.
Grundsätzlich kann man sagen, alles unter 7 m Länge ist durchaus möglich, über die 7 m Grenze ist es unrealistisch ein Wohnmobil > 3,5 t zu fahren. Hier hilft dann nur der Aufstieg in die Führerscheinklasse C1, die dann bis 7,5 t Gesamtgewicht ermöglicht. Übrigens auch im Wohnwagenbereich sind Führerscheinregelungen zu beachten.
4. Budget
Preise für Wohnmobile variieren sehr stark, Einsteigermodelle gibt es bereits ab rund 30.000 Euro. Nach oben sind hier keine Grenzen gesetzt. Luxusliner werden zum Beispiel für eine knappe Million Euro verkauft. Doch der eigentliche Kaufpreis ist nur die halbe Wahrheit. Hinzu kommen die Unterhalts- und Nebenkosten des Mobils. Um ein Beispiel zu nennen: Für uns als Vielfahrer belaufen sich die monatlichen Kosten auf ca. 500 Euro bei intensiver Nutzung unseres Wohnmobils – das sind rund 180 Tage im Jahr.