Reisen
Schloss Belvedere in Weimar Thüringen

Ausflugstipp: Die schönsten Schlösser Thüringens

Die Vielfalt der Schlösser und Burgen Thüringens soll Weltkulturerbe werden. Das schlägt die Thüringer Staatskanzlei vor und erarbeitet derzeit einen Antrag für die „Thüringer Residenzkultur“, denn nirgendwo sei die Dichte von Schlössern und Burgen so hoch wie im grünen Herzen Deutschlands. Mehr noch, die Schlösser entwickelten sich zu kulturellen Anziehungspunkten, da die Herrscher versuchten, sich gegenseitig zu übertrumpfen – architektonisch genauso wie durch Musik, angeschaffte Kunstwerke oder Musenhöfe.
Hier sind einige der schönsten Schlösser Thüringens zusammengestellt. Sie lohnen einen Besuch. Genau wie der Besucher der Messe „Reisen & Caravan“, die vom 29. Oktober bis 1. November 2020 in Erfurt stattfindet – und für Ausflugsziele und Urlaubsideen inspiriert.

Dornburger Schlösser bei Jena

Grüne Landschaft, Weinreben, die sich auf ein Steinplateau hinaufziehen, und dort oben drei Schlösser nebeneinander. Diese Dornburger Schlösser in Dornburg-Camburg bei Jena waren Sommerresidenzen der Weimarer Herzöge, die dieses Ensemble auch gern den „Thüringer Balkon“ nannten.
Das Alte Schloss ist, dem Namen entsprechend, das älteste der drei Bauwerke. Grau, mit roten Fensterlaibungen, wirkt es Schutz gebend. Seit seiner Erbauung im 16. Jahrhundert hat es viel gesehen, beherbergte es doch eine Baumwollspinnerei, eine Fabrik, war es Schule und Altersheim, und ist heute ein Tagungszentrum.
Am anderen Ende des Balkons liegt das Anfang des 17. Jahrhunderts im Stil der Renaissance erweiterte Schloss – erkennbar an den geschwungenen Giebeln. 1824 kaufte es Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach und ließ es umbauen. Nach dessen Tod zog sich sein bekanntester Minister und durchs Dichten berühmt gewordener Vertrauter, Johann Wolfgang von Goethe, für zwei Monate auf dieses Schloss zurück, wo er – selbstverständlich – auch Gedichte verfasste und seine erquickende Aussicht aus der Bergstube rühmte.
Das Rokoko-Schloss oder Lustschloss ist das jüngste der drei Schlösser. 1747 erbaut, ist es mit seinen fröhlichen Farben und reichen Verzierungen vielleicht das schönste der drei Gebäude. Auch dieses wurde von Goethes Herzog in seiner jetzigen Form vollendet. Er ließ außerdem die herrlichen (und kostenlos anschaubaren) Gärten anlegen: einen englischen Landschaftsgarten und einen Barock-Garten. Ein Muss für Garten- und Rosenliebhaber.

Blick auf das Lustschloss in Dornburg-Camburg

Das Rokokoschloss liegt in der Mitte der drei Dornburger Schlösser und ist idyllisch von Gartenanlage umgeben.

Greiz: Oberes Schloss

Greiz punktet mit gleich zwei Schlössern in nächster Nähe. Dem Oberen und dem Unteren Schloss, die lediglich sieben Gehminuten voneinander entfernt liegen und doch Jahrhunderte lang Sitz von zwei verschiedenen Herrscherlinien waren. Was für Besucher interessant und spannend klingt, zeigt eindrucksvoll, wie klein die Fürstentümer in Thüringen mitunter waren. Denn in beiden Schlössern herrschten die Fürsten Reuß. Sie mussten sich die Einnahmen ihres Territoriums teilen. Und tragen übrigens seit dem 12. Jahrhundert gemäß des Hausgesetzes immer den Vornamen Heinrich.
Das Obere Schloss thront weithin sichtbar über der Stadt und bildet ihr Wahrzeichen. Erste Bauten an dieser Stelle stammen aus dem 12. Jahrhundert und bis auf diese Zeit lässt sich hier die Architekturgeschichte zurückverfolgen. Auf der einen Seite erinnert das Schloss in seiner Schlichtheit an eine Burg, auf der anderen, der Ostseite, sieht man geschwungene Renaissance-Giebel. Heute befinden sich im Schloss sowohl Wohnungen als auch das Museum, das über die Geschichte der Fürsten Reuß (ältere Linie – die hatten zuletzt im Oberen Schloss regiert) aufklärt.

Reiseblog Thueringen Greiz Oberes SChloss

Das Obere Schloss in Greiz thront über der Thüringer Stadt.

Schloss Heidecksburg in Rudolstadt

Schloss Heidecksburg grüßt die Besucher schon von weitem. Es liegt auf einem Plateau 60 Meter über Rudolstadt und schafft so eine Silhouette aus ebenmäßigem Gebäude und verspielterem barocken Turm. Das Schloss gehörte den Fürsten Schwarzburg-Rudolstadt und begeistert bis heute mit einem der schönsten Rokoko-Säle Deutschlands – dem farbenprächtig gestalteten, zwölf Meter hohen Festsaal.
Ungewöhnliche Besonderheiten sind beispielsweise das Schallhaus auf der unteren Schlossterrasse, eine Waschstraße für Kutschen oder die Dauerausstellung „rococo en miniature“. Diese Ausstellung zeigt eine Miniaturwelt im Maßstab 1:50 – und zwar ein Phantasiereich zur Zeit des Rokoko mit rund tausend Einzelfiguren und genauso vielen Einrichtungsgegenständen. Das Verrückte: Diese Phantasiewelt mit all ihrer Pracht und ihren Schnörkeln und haben zwei Männer, Gerhard Bätz und Manfred Kiedorf, im Laufe von mehr als 50 Jahren entstehen lassen – als Hobby!

Schloss Heidecksburg in Rudolstadt Thüringen

Imposanter Bau auf einem Plateau: Schloss Heidecksburg im thüringischen Rudolstadt.

Schloss Friedenstein in Gotha

Barockes Universum Gotha – so bezeichnet die Stiftung Schloss Friedenstein das Ensemble von Schloss, Schlossgarten, Orangerie und Herzoglichem Museum. Es ist tatsächlich ein eigenes Universum, das sich in Gotha seit dem 17. Jahrhundert entwickelt hat. Einerseits die gewaltige Schlossanlage, die Ernst I von Sachsen-Gotha, genannt „der Fromme“, erbauen ließ. Er musste sein Fürstentum nach dem verheerenden 30-jährigen Krieg wieder aufbauen. Entsprechend steht der Friede bei ihm an erster Stelle. Über den Haupteingang ließ er deshalb schreiben: „Friede Ernehret, Unfriede Verzehret“. In Verbindung mit dem Namen des Vorgängerbaus „Grimmenstein“ führte das zum heutigen Namen des Schlosses als Friedenstein führte.
Ernst der Fromme und seine Nachfahren brachten seitdem in die Räume den Stil ihrer jeweiligen Zeit. Sie ließen einen Englischen Garten und einen Orangerie-Garten anlegen, die einen Besuch wert sind. Sie erbauten das Ekhof-Theater. Mit seiner hölzernen Bühnentechnik gehört es heute zu den am besten erhaltenen Theatern des 17. Jahrhunderts und wird nach wie vor für Aufführungen genutzt. Und auch die Kunstschätze, die die Herzöge sammelten, bieten einen Einblick in dieses barocke Universum. Sie werden in erhellenden Ausstellungen im Herzoglichen Museum gezeigt.

Park und Schloss Friedenstein in Gotha

Das gewaltige Schloss Friedenstein mit Orangerie und Parkanlage – ein Muss der Thüringer Schlösserkultur.

Schloss Belvedere in Weimar

Weimar, das sind Goethe, Schiller, Bauhaus und die Nationalversammlung – aber es sind auch Schlösser und Gärten. Vier Schlösser und ihre Gärten befinden sich in der Stadt. Zentral gelegen das Stadtschloss, das tatsächlich mitten in der Stadt steht und an den der facettenreiche Ilmpark anschließt. Schloss Belvedere liegt am südlichen Stadtrand. Richtung Norden aus der Stadt heraus liegt Schloss Ettersburg mit seinem schmucken Park, nach Osten befindet sich Schloss Tiefurt. Mit farbig gestalteten und oft ornamental gestalteten Wänden, italienischen Musikinstrumenten und nachgestalteten Menü-Gängen gewinnt man in Tiefurt einen Eindruck des sogenannten „Musenhofs“ von Herzogin Anna Amalia.

Schloss Belvedere beherbergt heute das Thüringer Musikgymnasium, aber auch ein Museum mit Porzellan-Ausstellung. „Schöne Aussicht“ heißt Belvedere übersetzt, und das stimmt: Die Anlage ist umgeben von einem vielfältigen Schlosspark. Er ist angelegt als englischer Landschaftspark mit vielen Punkten zum Verweilen mit Skulpturen, Fontänen oder einer künstlich angelegten Grotte.

Schloss Belvedere in Weimar Thüringen

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